Dony - Testbild
Der sympathische Karlsruher und guter Freund von Newcomer und Jugglerzartist Miwata schießt damit einen 17 Tune starken Longplayer in die Welten des Internets und kann über weite Strecken überzeugen.
Ich muss ehrlich gestehen, Dony bislang noch nicht auf dem Schirm gehabt zu haben, und das obwohl ich mich eigentlich durchaus auch für deutschsprachigen Reggae begeistern kann. Als ich dann hörte, dass er aus dem Umfeld von Zapata stammt, bimmelten allerdings die Alarmglocken bei mir. Schließlich ist dieser Sound für gute Qualität bekannt und Kollege Miwata konnte im letzten Jahr einige Erfolge verbuchen, so war ich mir sicher, dass auch Dony ein gewisses Maß an Qualität an den Tag legen wird. Die Erwartungen waren also vor dem ersten Reinhören schon relativ hoch.
Die Riddims sind gut gewählt, wirken harmonisch mit Donys Stimme und erzeugen einen roten Faden, der sich konstant durch das Album zieht. Auch der Dreh zum Dancehall zum Ende der Platte gelingt relativ gut und flüssig. Lediglich mit „Einschaltquoten“ werde ich auch nach mehrmaligen Anhören nicht warm und so muss ich diesen Tune aufgrund des nervigen Riddims leider jedes Mal skippen. Die Stimme empfinde ich als sehr angenehm, wenn auch ich am Anfang an alte Eisfeld feat. Sam Ragga Band- Zeiten gedacht habe. Die Stimme ist, wie auch Eisfelds, mit Sicherheit Geschmacksache aber mir gefällt sie gut. Ähnlich wie sein Soundkollege hat Dony einen sehr eigenen und coolen Style über die Riddims zu flowen und so merkt man schnell, dass hier ein frischer und fließender Wind über Reggaedeutschland fließt. Lediglich seine Features können so gut wie gar nicht überzeugen. Mir ist kein einziger Name hängen geblieben und (ohne den Protagonisten zu nahe treten zu wollen), das hat wohl auch seinen Grund. Die meisten schmieren inhaltlich genauso wie flowtechnisch so derbe gegen Dony ab, dass es einfach keinen Spaß macht, diese Parts bis zum Schluss zu hören. Lediglich VIS fande ich flowtechnisch sehr interessant und er sorgt für einen internationalen Touch. Inhaltlich kann ich an dieser Stelle leider nichts sagen.
Im Großen und Ganzen ist es ein grundsolides Album was definitiv unter Wert „verkauft“ wird, ich hätte auf jeden Fall auch den ein oder anderen Taler dafür rausgehauen und finde es schade, dass solche Artists in der Flut des Freedownloadkrams häufig untergehen. Es ist auch relativ schwer persönliche Favourites zu benennen, da die Platte eigentlich konstant ein sehr hohes Level aufweist. Die Tunes, die mir am meisten hängen bleiben, sind aber unter anderem „Schalt aus“, „Presslufthammer“ und „Vorsichtiger sein“. Mit einem Download macht garantiert niemand etwas falsch. Ich freu mich jedenfalls mit diesen Tunes im Kassettenrekorder Richtung Bersenbrück zu fahren,…wer weiß, vielleicht darf man Dony bis dahin ja auf einer der Bühnen begutachten; er plant nämlich zur Zeit eine kleine Tour. Gegönnt sei es dem Guten!
Download:
dony.bandcamp.com (der Preis ist von euch frei wählbar 0€ geht auch aber gerne mehr)
Hören:
1. Vorschau 01:30
2. Vorsichtiger sein 03:31
3. Zeigt mir alles 03:34
4. Traumfabrik 03:43
5. Presslufthammer 03:18
6. Gehirnwäsche 02:07
7. Stand-By 02:54
8. Leere Köpfe 02:40
9. Prime Time 02:24
10. Testbild 03:27
11. Propaganda 02:51
12. Live und in Farbe 02:44
13. Gescheiterte Träume 03:11
14. Wir sehn uns 03:13
15. Einschaltquoten 02:31
16. Steine werfen 03:31
17. Schalt aus 02:47
Review: Marcus B.