Mono & Nikitaman - „Unter Freunden“
18.10.2011,
Legt man die Platte dann zum ersten Mal auf, wird einem unmittelbar vermittelt, worum es in den nächsten 50 Minuten geht - nämlich um deutschen Dancehall der absoluten Oberklasse. Nach einem kurzen Intro geht es direkt mit dem druckvollen Titeltrack „Unter Freunden“ los, welcher nach mehrmaligem Hören zwar nicht der beste Track der Platte ist, aber nach wie vor zu gefallen weiß. Das Album zeigt wie vielseitig Mono & Nikitaman sein können. Sie beweisen dem Hörer ohne wenn und aber, dass es nicht unmöglich ist guten Dancehall mit der deutschen Sprache zu kombinieren. Gerade bei „Komplizen“ wird thematisch nochmal darauf eingegangen das M&N sich ihren Platz in der Dancehallgegend schwer erarbeitet haben und sie sich nicht von ihrem Weg abdrängen lassen. Eine direkte Ansage mit einer, nach vorne gehenden und einprägsamen Melodie zum mitgehen und durchdrehen. Auch „Wenn sich der Nebel verzieht“ überzeugt auf ganzer Linie, vor allem Gentleman brennt förmlich über den Riddim. Aber wer nun denkt, es handele sich um eine reine Partyplatte mit flachen Themen und leeren Phrasen ist bei Mono und Nikitaman an der falschen Adresse. Der Song „Ein paar Meter“ ist wahrscheinlich einer der einfühlsamsten Songs aus dem deutschsprachigen Bereich. Ein Song der zum Nachdenken anregt und sich thematisch klar pazifistisch positioniert, REAL! Auch Songs wie „Kontrast“ oder „Zeit steht still“ wirken beruhigend und passen einfach perfekt zu einem Ausflug mit dem VW Bus in Richtung Sonne. Lediglich der Song „Schwerelos“ konnte, durch monotone Melodien und langweilige Strophen, nicht überzeugen, was bei einem Album mit 15 Liedern aber eine durchaus gute Quote sein sollte!
Zusammengefasst ist „Unter Freunden“ eine sehr runde, und gut gelungene Platte für absolut jeden, der sich für deutschsprachigen Reggae begeistern kann. Einprägsame und vor allem gut produzierte Instrumentale und lyrisch sowie gesanglich sichere Parts. Ein Album auf dem man schnelle genauso wie ruhigere Sachen findet und was dennoch einen roten Faden aufzeigt. Lediglich der Versuch von Mono, möglichst lässig zu singen, stößt negativ auf. Man hat bei dem einen oder anderen Song das Gefühl als wolle sie einfach zu relaxt singen. Das Ergebnis ist, das man sie ab und zu eher schwieriger versteht und sie des Öfteren eher gelangweilt klingt. Das hat sie auf den Vorgängern schon deutlich besser hinbekommen. Diese kleine Kritik ist allerdings kein Grund nicht in den Laden zu gehen um sich das Album zu holen. Mit diesem Kauf kann man in der Tat nichts falsch machen!
Marcus 10/2011
Mono & Nikitaman „Unter Freunden“
VÖ 1.4.2011