Reggae in Berlin

Mr.Vegas - Interview

 

 

 

Hat dir das Konzert Spaß gemacht?

Ja, ich habe die Show sehr genossen. Die Vibes waren einfach unglaublich. Ich war der Closing Act und ich hatte vorher Bedenken, dass die Leute anfangen würden zu gehen, wenn ich auf die Bühne komme.

Du trittst ja nun auf der ganzen Welt auf. Welche Unterschiede gibt es beim Publikum?

Wenn ich in Europa auftrete, macht es jedes Mal Spaß. Egal ob in Frankreich, Deutschland oder Belgien. Die Deutsche Massive hat unglaublich viel Energie. Die Leute springen herum und drehen durch, das ist toll.

Ist es anders als in Jamaika oder in den USA?

Ja, sehr. In den USA findet man vielleicht noch ein paar Orte an der Westküste, wo die Leute dermaßen auf die Musik abgehen.
Als ich anfing Dancehall zu machen arbeitete ich mit Produzenten wie Danny Brownie und Steely & Clevy zusammen. Sie produzierten damals Riddims, die wirklich jeder kennt. Das hat sich über die Jahre geändert. Ich war im letzten Abschnitt dieser Ära dabei, wo Songs entstanden wie „Heads High“, „Nike Air“ oder „Sucky Ducky“. Die Leute hören nur den Anfang des Riddims, wissen was kommt und können die Lieder mitsingen.



 

Wie fing deine Karriere als Dancehall Artist an?

 

Ich habe damals viel mit Sound Systems rumgehangen und öfter auf Partys gesungen. Viele Leute meinten dann zu mir, dass ich eine gute Stimme hätte. In der High School habe ich in den Pausen gesungen, um die Mädchen zu beeindrucken.

Du bist ja nun schon eine Weile in dem Business. Was hat sich deiner Meinung nach verändert?

Die Arbeitsweise wie Songs entstehen hat sich auf jeden Fall sehr verändert. Heute wird alles mit Pro Tools zusammen geschnitten und nachträglich bearbeitet. Als ich anfing, musste man wirklich Talent haben. Man konnte nicht zu einem Produzenten wie Danny Brownie gehen und sagen: „Ich singe dir eine Line und du schneidest dann was zusammen“. Die Songs mussten von Anfang bis Ende sitzen. Ich schätze diesen Old School Style.



Du hast über die Jahre sehr viel im Business erreicht. Gibt es da noch Herausforderungen für dich oder Ziele, die du noch erreichen willst?

Man ist nie auf dem höchsten Level. Man kann immer noch mehr tun. Die Konkurrenz in Jamaika ist groß und es ist nicht einfach immer neue Hits zu liefern, da jedes Jahr neue Artists rauskommen. Man darf nicht stehen bleiben und muss mit dem Trend gehen. Klar träumt jeder Künstler davon Auszeichnungen wie den Grammy zu gewinnen oder Konzerthallen mit 20.000 Leuten zu füllen, doch dafür muss man hart arbeiten.

Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Ich will einfach weiter Musik machen. Ich kann nicht genau sagen: „ Dieses Jahr mache ich dies und im nächsten Jahr das“. Nur Gott weiß, was passieren wird. Wenn man mich 1998, als ich das erste Mal hier war, gefragt hätte, ob ich in zehn Jahren wieder hier sein würde, hätte ich mir das nicht vorstellen können.

Danke für das Interview.