Reggae in Berlin

Voicemail Interview

Eure jetzige Tour ist euer erste in Deutschland bzw. in Europa überhaupt. Wie kommt es, dass ihr uns nicht schon früher einen Besuch abgestattet habt?

Der Grund ist, dass wir vorher nicht eingeladen wurden. Wir können nicht genau sagen warum zumal wir uns schon lange einen Namen in Europa gemacht haben. Auf jeden Fall sind wir froh jetzt hier zu sei. Bald wird man Voice Mail nicht mehr sehen können, denn wir werden jedes Jahr wieder kommen (lachen).

Welche Vorstellungen hattet ihr von Deutschland bevor ihr hier her kamt?

Kevin: Ich persönlich bin ein großer Fan der deutschen Fußballmannschaft. Ich verfolge auch die Spiele von Bayern München. Das ist auch schon so ziemlich alles was ich über Deutschland weiß
Craig: Ich habe immer gehört, dass in Europa eine starke Reggaeszene existiert, in der Roots Reggae eine große Rolle spielt. Doch als wir herkamen, merkten wie, dass auch Dancehall sehr stark vertreten ist. Wir können es kaum erwarten hier in Berlin aufzutreten.

In welchen Ländern werdet ihr noch auftreten?

Wir spielen noch in Italien und in den Niederlanden bevor wir nächste Woche zurück fliegen.



Im Internet war nicht viel über euch zu finden aus der Zeit bevor ihr „Voice Mail“ wurdet. Was habt ihr vorher gemacht?

Oniel: Wir haben alle unser eigens Ding gemacht. Ich habe meinen Lebensunterhalt damit verdient in den USA alle möglichen Sachen zu kaufen, die ich dann in Jamaika weiter verkauft habe.
Kevin: Ich habe vorher einige Male gemodelt, für PellePelle zum Beispiel.

Hattet ihr auch schon vorher eine enge Beziehung zur Musik?

Craig: Immer. Oniels Vater ist ein berühmter Produzent und ich habe einen Bruder, der auch schon lange Musik macht. Wir sind in Jamaika aufgewachsen, da hat man praktisch eh jeden Tag mit Musik zu tun. Die Beziehung war schon immer da.

Wie seit ihr drei, bzw. ursprünglich wart ihr ja zu fünft, dann zusammen gekommen?

Craig: Das war bei einem lokalen Vorsingen in Kingston. Kevin war mit den beiden die heute nicht mehr dabei sind befreundet. Er kam nur zu diesem Vorsinge, um die anderen beiden hinzubringen. Von den Veranstalter wurde eine Gruppe gesucht, also hat einer der beiden zum Spaße gesagt „Ok, wir sind eine Gruppe“. Dann wollten sie den Namen wissen und er sagten „Voice Mail“



Also war es mehr zu Fall...?

Kevin: Ja. Ein glücklicher Zufall (lacht)
Craig: Ich war zu der Zeit in einer anderen Gruppe, aus der sie mich dann quasi abgeworben haben. Dann waren wir zu viert. Da wir noch einen Basssänger brauchten, haben wir Oniel gefragt, den ich schon seit Ewigkeiten kannte und der gleich von der Idee begeistert war. Drei Jahre nach unserer Gründung haben die anderen beiden die Gruppe verlassen. Danach ging es es für uns erst richtig los.

Habt ihr Vorbilder, die euren Stil beeinflussen?

Oniel: Natürlich blicken wir zu Künstler wie Berres Hammond, Beenie Man, Buju Banton oder Sanchez auf. Wir haben aber nie angefangen selbst Reggaetunes zu singen.

Also seit ihr nur auf Dancehall fixiert?

Oniel: Wir machen immer noch von allem ein bisschen. Auch R n" B oder Hip Hop. Aber Voice Mail ist schon hauptsächlich eine Dancehallgruppe und wir sind dankbar für unser Talent.

Viele Leute vergleichen euch mit T.O.K., findet ihr diesen Vergleich gerechtfertigt?

Kevin: Es ist gerechtfertigt, weil TOK die erste Dancehallgruppe ist. Da ist es klar, dass man als spätere Gruppe mit ihnen verglichen wird.
Craig: Uns stört es nicht mit T.O.K. verglichen zu werden. Wir sind gute Freunde und wenn wir einer so guten Gruppe verglichen zu werden bedeutet das ja, dass wir selber eine gute Gruppe sind.

Wie sehen eure Pläne nach der Tour aus?

Oniel: Wir haben eine Tour durch Japan geplant, um unser neues Album „Jump up“ zu promoten, welches Mitte Juli dort erscheint. Wir können noch nicht genau sagen, wann es in Europa erscheinen wird, da wir noch dabei sind einige rechtliche Dinge zu klären.

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Ich wünsche euch viel Erfolg für das Konzert morgen.


Interview: RedMamba