Reggae in Berlin

JOURNEY TO JAH – Der Film

Über 7Jahre begleiteten die Regisseure Noël Dernesch und Moritz Springer sowie Kameramann Marcus Winterbauer (u.a. „Rhythm is it“) zwei europäische Ausnahmekünstlern des Reggae, Deutschlands Superstar GENTLEMAN und den aus Sizilien stammenden ALBOROSIE, auf eben ihrer persönlichen JOURNEYTO JAH. Der Reise zu Gott, der Suche nach Glauben und Spiritualität im Ursprungsland der Reggae- und Rasta-Kultur: Jamaika.

GENTLEMAN und ALBOROSIE folgen in ihrem Werdegang ihrer Sehnsucht und dem inneren Ruf nach Freiheit, Sinngebung und Spiritualität aus unserer westlichen Konsumgesellschaft heraus, in der diese Aspekte eine untergeordnete Rolle spielen. Der Aufbruch in die andere Kultur aus Neugier und Faszination für das Andersartige, die Konfrontation und Begegnung mit einem fremden Wertesystem und die persönlichen Auswirkungen werden in JOURNEY TO JAH facettenreich dargestellt.

Der Film ist dabei weit entfernt von einem verklärtem Blick auf das karibische Jamaika. Er zeigt dem Zuschauer fernab von Klischees sehr unterschiedliche und realistische Blickwinkel auf eine Gesellschaft, die von Armut, Kriminalität und Perspektivlosigkeit geprägt ist. Musik ist hier ein Ausdruck von Rebellion gegen jene Missstände, Religion und Spiritualität geben Halt und Kraft im täglichen Kampf ums Überleben. Dazu ALBOROSIE: „God lives here. But Satan too.“

Die Entstehung des Tracks JOURNEY TO JAH, im Shengen Studio von ALBOROSIE, skizziert die musikalische Begegnung und die Freundschaft und Verbundenheit der beiden Künstler. „This song is our story!“

 

 

Neben den beiden Hauptprotagonisten GENTLEMAN und ALBOROSIE wird auch TERRY LYNN porträtiert und ihr Weg als jüngstes von 9 Kindern aus dem Kingstoner Ghetto bis auf die Bühne eines Berliner Clubs. Sie schildert die Bedeutung von Musik als Ventil und Rettung in solcherlei Lebensumständen und der dadurch bewirkten Stärkung des Bewusstseins, was sie auf ihre afrikanischen Wurzeln zurückführt. Gerade unter den weiblichen Künstlern im Dancehall hat TERRY LYNN einen sehr eigenen Style entwickelt: progressiv, emanzipiert und concious.

 

Auf teilweise brisante Themen wie Homophobie, Diskriminierung, Sexismus, Gewalt und Verbrechen wird in JOURNEY TO JAH genauso eingegangen wie auf Glaube, Hoffnung, Musik und Kultur als Ausdruck von Freiheit und Bewusstsein.

Kontrastierende Stimmen und Meinungsäußerungen hören wir etwa von Reggaestar RICHIE STEPHENS, der ein enger persönlicher und musikalischer Verbündeter von GENTLEMAN ist, DAMIAN MARLEY während eines Reggae Poetry Workshops, NATTY, Fahrer und Freund von Gentleman, gläubiger Rasta und gleichzeitig eine Art Guide für den Deutschen in Jamaika.

Einen intellektuellen Einblick in jamaikanische Politik und Kultur erhalten wir von der Professorin CAROLYN COOPER von der University of West Indies, und Reggae-Urgestein JACK RADICS konfrontiert uns mit überraschend radikalen Einstellungen.

Die deutsch-schweizerische Koproduktion nimmt uns mit auf eine Reise ins Innere zweier unterschiedlicher Kulturen, deren Begegnung sich positiv beeinflusst und bereichert. Eine Reise, die angetrieben wird vom Streben nach Selbstbestimmung und Freiheit, was viele von uns verbindet:

„Freiheit fängt da an, wo die Sehnsucht stärker wird als die Vernunft.“ (Gentleman)


Ab dem 20. März im Kino

Berliner Kinos:

Filmtheater am Friedrichshain www.yorck.de

Rollberg Kinos www.yorck.de

Hackesche Höfe Kino

Eiszeit Kino

Zeiten werden nachgetragen:

www.journeytojah-film.com

www.facebook.com/JOURNEYTOJAHfilm

Review: Annette Buschermöhle – berlinesque.org