Rollis für Afrika
Wie zum Beispiel in Senegal (Hauptstadt Dakar). In dem französischsprachigen Land an der Westküste Afrikas leben rund 12 Mio. Menschen, wovon über die Hälfte unter 20 Jahre alt ist. Mehr als 70% der Einwohner müssen mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen und etwa zweidrittel der Bevölkerung sind Analphabeten. Bei diesen Zahlen ist jedem sofort klar, dass es Menschen mit Behinderungen in Senegal noch viel schwerer haben ihren Alltag zu meistern und von der Gesellschaft akzeptiert zu werden, als in einer Industrienation wie Deutschland.
Um diesen Missständen entgegen zu wirken, hat sich im Jahre 2003 eine Gruppe, zum Teil selbst behinderter Menschen zusammengeschlossen, um den Verein „Rollis für Afrika“ ins Leben zu rufen. „Unser oberstes Ziel ist die Rehabilitation von schwerstbehinderten Menschen durch die Grundversorgung mit Hilfsmitteln“. Die Idee kam damals von Estevan, der selbst im Rollstuhl sitzt und Mal Elevé von Irie Révoltés (der Band gelang es auf ihrer letzten Tour 20 Gehhilfen und rund 2000 Euro zu sammeln).
Bereits kurz nach der Gründung wurden während einer ersten Projektreise der Kontakt zur „association des handycape`s moteurs du Senegal" hergestellt, mit der Rollis für Afrika bis heute zusammenarbeitet. Eineinhalb Jahre später wurde der erste Container nach Senegal verschifft, wo die gesammelten Hilfsmittel an Krankenhäuser, Sozialeinrichtungen und Behindertenorganisationen gespendet wurden.
RfA konzentriert sich aber nicht nur auf das Sammeln und Verteilen von Gehhilfen. Ganz nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ ermöglicht der Verein 2008 ein erstes Seminar im Centre Handicape, um Auszubildenden aus ganz Senegal Grundkenntnisse in Ergo- und Physiotherapie zu vermitteln.
2005 konnte der Verein einen weiteren wichtigen Erfolg verbuchen. Durch eine zu Gunsten von RfA veranstaltete Ausstellung konnte genug Geld gesammelt werden, um eine Behinderteneinrichtung in Guediawaye (Stadt nord-östlich von Dakar) auszubauen, zu verschönern und vor allem behindertengerechter zu gestalten.
In Deutschland besteht die Aufgabe des Vereins grundlegend darin, so viele Rollstühle, Rollatoren, Krücken etc. wie möglich zusammenzutragen. Des Weiten werden Spendengelder gesammelt, um die Einrichtungen vor Ort finanziell zu unterstützen und die Projektreisen zu ermöglichen. „Nur so [ist es] möglich, die Kultur der jeweiligen Region und die Bedürfnisse der auf Hilfe angewiesenen Menschen verstehen zu können, denn wir wollen die Einrichtungen „nur" unterstützen und ihnen nicht unsere westlich geprägten Vorstellungen von Organisation aufzwängen.“.
Im Januar 2009 fand die bereits vierte Projektreise nach Senegal statt, bei der wieder zahlreiche Hilfsmittel verteilt werden konnten. Anfang 2010 ist die nächste Reise geplant, bei der eine gerechte Verteilung der Hilfsgüter im Mittelpunkt steht, um Menschen die abseits jeglicher Rehabilitation leben zu helfen.
Im vergangenem Jahr wurde die Organisation von einem Filmteam bei seiner täglichen Arbeit vor Ort in Senegal begleitet. Der 30 minütige Beitrag wird am 28.10.2009 im SWR BW um 22.30 Uhr ausgestrahlt. Außerdem kommt am 21.10 der Film „Estevan Toubape“ in die Kionos, der das Leben und Arbeiten von Estevan, Mitbegründer des Projekts, in Deutschland und Senegal dokumentiert.
Wer sich darüber hinaus über Rollis für Afrika informieren will, selber alte Rollstühle oder andere Hilfsmittel abzugeben hat, oder den Verein mit einer Geldspende unterstützen will, wendet sich am besten an folgende Adressen:
Infos:
www.rfa.feeeda.com
Email: info@rollis-fuer-afrika.de
Förderverein Rollis für Afrikanischen
Yorkstr. 3
69115 Heidelberg
Spenden an:
Umweltbank Nürnberg
Rollis für Afrika e.V.
Kontonummer: 77 51 50
Bankleitzahl: 760 350 00
oder über Paypal